WiYou - Ausgabe 04/2013 - page 17

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 4­2013
Foto: Dyckerhoff
Titel
17
Elektroniker für Betriebstechnik installieren,
warten und reparieren elektrische Betriebs­,
Produktions­ und Verfahrensanlagen.
Dauer: 3,5 Jahre
Voraussetzungen: handwerkliches Geschick,
technisches Verständnis, Verantwortungs­
bewusstsein, körperliche Fitness, gute Noten
in Mathe und Physik
Chancen: Strom gibt es überall, deshalb
gibt es auch für Elektroniker überall
etwas zu tun – ob als Fachar­
beiter, Techniker oder Meister,
in Dienstleistung oder in der
Produktion.
Elektroniker
für Betriebs­
technik
(m/w)
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Seit drei Jahren ist der 19­jährige David nun schon im Zementwerk in der
Ausbildung.
„Das heißt, nur noch sechs Monate bis zur Prüfung und dann bin
ich – wenn alles gut läuft – gelernter Elektroniker für Betriebstechnik.“ Auf
diesen Beruf gekommen ist David allerdings eher zufällig. „Ich hatte damals
keinen richtigen Traumberuf, und hab mich über sehr viele verschiedene Aus­
bildungen informiert. Elektroniker klang sehr spannend und passte irgendwie
zu mir. Nach einem Schnuppertag hier im Werk war ich dann endgültig über­
zeugt und hatte auch keine Probleme, die Stelle zu bekommen.“ Kein Wunder,
Elektroniker sind gefragt. Sie haben ein sehr breites Arbeitsspektrum, nicht
nur in der Betriebstechnik, Stromwird schließlich fast überall gebraucht. David
wird während der Ausbildung hauptsächlich in der Instandhaltung und in der
Wartung eingesetzt. „Das beginnt im ganz Kleinen, etwa beim Auswechseln
einer Glühlampe, und geht bis zum Reparieren der großen Motoren in den
Zementmühlen.“ Was genau wann gemacht werden muss, bespricht David
morgens immer in der Zentralwerkstatt. „Als Azubi werde ich dann einem
Facharbeiter zugeteilt, mit dem ich zusammen losgehe, oder eher fahre. Das
Gelände hier ist nämlich etwa einhundert Hektar groß, da kommen schnell
ein paar Meter zusammen. Damit man dabei nicht zu viel Zeit verliert, gibt es
extra Fahrräder.“
Heute radelt David zu einer der Mühlen, die den Kalkstein mahlen.
Die wer­
den von riesigen Motoren angetrieben, die alle sechs Monate gewechselt und
gewartet werden müssen. „So ein Koloss wiegt 15 Tonnen. Klar, dass man den
nicht mit reiner Muskelkraft bewegen kann. Wir haben dafür spezielle Ma­
Wer im nordthüringischen Deuna an der zur Dyckerhoff­Gruppe gehörenden Deuna Zement GmbH vorbei kommt, denkt beim Anblick der großen Silos und
Schornsteine nicht unbedingt als erstes an einen Arbeitsplatz für Elektroniker. Warum die aber trotzdem dort immer alle Hände voll zu tun haben, zeigt ein
Blick hinter das Werkstor und über die Schulter von Azubi David.
Bloß keine Hektik an der Elektrik
schinen – auch die müssen übrigens regelmäßig gewartet werden. Trotz dieser
Hilfen sollte man schon auch zupacken können und körperlich fit sein, und
darf auch kein Problem damit haben, in eine schmutzige Ecke zu kriechen oder
auf eine Leiter zu steigen“, weiß David aus Erfahrung.
„Und auch mit einer Bohrmaschine und einer Flex muss ich umgehen kön­
nen, um beispielsweise Halterungen für Sicherungskästen zu bauen oder
Rohre für Kabel zu verlegen.
Es ist eben ein Beruf, für den man auch hand­
werkliches Geschick mitbringen muss.“ Wer Spaß dabei haben will, sollte auch
ein bisschen Interesse für Technik mitbringen, das hilft auch in der Berufs­
schule. Da kommt es vor allem auf Mathe und Physik an, aber auch Steue­
rungstechnik und Programmierung gehören dazu. „Davon braucht man im
Arbeitsalltag nicht immer alles, aber es ist gut, es mal gelernt zu haben. Vor
allem, weil man nicht weiß, wo genau man später mal landet.“ David würde
auch nach seiner Ausbildung gern in Deuna bleiben. „Ich habe Spaß bei der
Arbeit und möchte auf jeden Fall erstmal als Facharbeiter weitermachen, und
wenn sich später die Möglichkeit ergibt, auch gern noch eine Weiterbildung
zum Meister oder Techniker. Dieser Beruf bietet da spannende Sachen.“
Apropos spannend. Als Elektroniker für Betriebstechnik arbeitet man ja sprich­
wörtlich unter Hochspannung. Ist das nicht gefährlich? „Nicht, wenn man sich
an die Sicherheitsbestimmungen hält und umsichtig arbeitet. Das Wichtigste
ist, nicht hektisch zu werden, sondern sich immer die Zeit zu nehmen, lieber
noch einmal mehr nachzusehen, ob alles ausgeschaltet ist. Man sollte keine
Angst vor dem Strom haben, aber Respekt. Dann passiert nichts.“ (mü)
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